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Die Folgen der Corona Krise: Der Leerstand wird sich in der Innenstadt ausbreiten

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Die Folgen der Corona Krise: Der Leerstand wird sich in der Innenstadt ausbreiten

 

 

Durch die Corona-Maßnahmen hat das Innenstadt - Problem noch verstärkt. Das Einkaufserlebnis mit Gesichtsmaske wird eher zu einem Einkauf ohne großes Erlebnis.

 

Der Einzelhandel wurde schwer von der Corona-Krise getroffen. Mit den Schließungen beim Warenhaus-Riesen Galeria Karstadt Kaufhof setzt sich der Negativtrend in der Branche nun fort. Was eine Hiobsbotschaft für tausende Mitarbeiter ist, könnte sich auch empfindlich auf die Innenstädte auswirken.

 

Bereits im März, vor dem Bekanntwerden der Schließungspläne bei Karstadt-Kaufhof, wurde vom vom Deutschen Städte- und Gemeindebund vor einer möglichen „Verödung vieler Innenstädte“ gewarnt. Jetzt sind die anfänglichen Schließungspläne Realität geworden: Das Unternehmen hat bereits bekanntgegeben, deutschlandweit 62 der 172 Filialen zu schließen. In Hamburg werden voraussichtlich nur drei der insgesamt sieben Warenhäuser überleben.

 

Doch der Wandel im Einzelhandel wird sicherlich nicht bei Karstadt halt machen. Der stationäre Einzelhandel hat sich schon vorausgehend in einem erheblichen Strukturwandel befunden. Die Coronakrise hat das nochmal beschleunigt. Denn während die Innenstädte leiden, gehen andere Unternehmen gestärkt aus der Krise hervor – beispielsweise Supermarktketten und Internethändler.

 

Auch das derzeit immer beliebtere Homeoffice trägt seinen Teil zur innerstädtischen Veränderung bei: Arbeitswege fallen weg, viele bleiben in ihren Wohnvierteln – die Arbeit in den Zentren schwindet. Zwar wird immer wieder propagiert, dass es die Mischung macht: Wohnorte mit guter Infrastruktur und viel Natur liegen bei jungen Familien und älteren Menschen absolut im Trend. Durch die Möglichkeit einige Tage in der Woche zu Hause arbeiten zu können, wird der Wunsch nach einem Haus mit Garten immer realistischer. Gerade die Vororte würden davon profitieren. Auch die Sehnsucht nach dem Grünen hat sicherlich in Corona-Zeiten noch zugenommen, allerdings ist eine Reurbanisierung kein Garant für die bestehende Infrastruktur. Kinos, Schwimmbäder, Restaurants und Vergnügen sind schwer im ländlichen Bereich zu implementieren.

 

Brauchen wir denn noch Innenstädte? – Ja, wir brauchen sie! Die Innenstädte sind Teil der Stadtgemeinschaft, die eine gemeinsame Identität schafft. Ein neutraler Treffpunkt von Menschen aller Stadtviertel und sozialen Schichten als Begegnungsort zwischen Geschäften, Theatern, Bibliotheken und Behörden. Wo, außer in einer prosperierenden Stadt kann ich jemand aus dem Weg gehen? Im Netz ist das schwerlich möglich.

 

Der Gedanke, dass wir an dem Beginn einer Entwicklung stehen, die die Innenstadt, wie wir sie kennen, verändern wird, birgt vielleicht auch etwas Positives. Die fast reinen Einkaufsstraßen wird es wahrscheinlich bald nicht mehr geben. Der städtische Einzelhandel muss sich verändern. Viele Städte müssen sich einfach fragen, wo ihre jeweiligen Stärken liegen. Die Entwicklung auf den Einzelhandel abzuwälzen wäre katastrophal. Ein weiterer Weggang ins Netz wäre die Folge.

 

Für den Erhalt der Innenstädte müssen die europäischen Städte sofort mit der Sammlung von Ideen zu beginnen. Hier muss evaluiert werden, was eigentlich gut war an der Zeit der Pandemie – und was Menschen während des Shutdowns sogar positiv erlebt haben.

Dadurch könnte das Angebot in der City auf lange Sicht wieder spannender werden.  Ein teilweiser Leerstand und ein Rückzug von beispielsweise großer Warenhäuser kann auch bedeuten, dass mehr Räume für speziellere Gastronomie- und Kultureinrichtungen zur Verfügung steht. Das könnte die Innenstadt aufwerten und beleben.

 

 

 

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